In einer Ansprache vor dem Bundestag am 16. Dezember äußerte Christian Lindner (Freie Demokratische Partei – FDP), der ehemalige Finanzminister Deutschlands, eine scharfe Kritik an der Haltung der aktuellen Regierung zu Bitcoin und einer umfassenderen Kryptoregulierung. Lindner, der in der scheidenden Regierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz fungierte, forderte dringende politische Reformen, um Deutschland in der globalen Kryptolandschaft wettbewerbsfähig zu positionieren.
Deutschlands Bitcoin-Dilemma
Während seines RedeLindner betonte die Untätigkeit der deutschen Regierung bei der Nutzung des Potenzials von BTC. „Von der Bundeskanzlerin, dem Wirtschaftsminister oder dem Oppositionsführer habe ich nicht gehört, dass in den USA jetzt eine neue kryptofreundliche Politik umgesetzt wird“, erklärte Lindner.
Er ging weiter auf den Wettbewerbsnachteil Deutschlands ein und bemerkte: „Die USA werden die Vorteile nutzen, die wir auch mit Bitcoin haben könnten.“ In einer zentralen Debatte im Deutschen Bundestag höre ich davon nichts. Was für ein Versäumnis, welche Möglichkeiten gehen uns verloren.“
Lindners Äußerungen erfolgen in einer Zeit erhöhter politischer Spannungen in Deutschland. Bundeskanzler Olaf Scholz hat gestern eine Vertrauensabstimmung abgehalten, nachdem Lindner sich geweigert hatte, die Politik der scheidenden Regierung zu unterstützen. Vor Lindners Intervention wurde in den Reden von Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Oppositionsführer Friedrich Merz im Rahmen des Vertrauensvotums auffällig jeglicher Bezug auf Bitcoin oder den Kryptosektor unterlassen.
Hintergrund für Lindners Kritik ist der jüngste Wandel in der politischen Landschaft der Vereinigten Staaten. Mit der Wahl von Donald Trump Im November hofft die Kryptoindustrie auf mögliche regulatorische Fortschritte. Während seines Wahlkampfs schlug Trump bedeutende Maßnahmen vor, darunter die Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve und die Positionierung der Vereinigten Staaten als „Krypto-Hauptstadt des Planeten“.
Im Gegensatz dazu wurde Deutschlands Herangehensweise an Bitcoin einer genauen Prüfung unterzogen. Im Sommer melden deutsche Behörden hingerichtet ein Notverkauf von 50.000 BTC durch die Staatsanwaltschaft Sachsen. Der Erlös hätte rund 2,3 Milliarden Euro höher ausfallen können.
Innerhalb der Freien Demokratischen Partei hat Lindners Haltung Unterstützung gefunden. Frank Schäffler, FDP-Kollege, gelobt Lindners Eintreten für X: „Christian Lindner spricht sich im Bundestag für Bitcoin aus.“ Deutschland muss die Chancen erkennen und darf es nicht allein den USA überlassen. Endlich!“ Bereits am 13. Dezember schrieb Schäffler via X: „Bundesbank und EZB sollten Bitcoin in ihre Währungsreserven aufnehmen.“
Die deutsche Krypto-Community diskutiert aktiv die Auswirkungen von Lindners Aussagen, insbesondere im Zusammenhang mit der bevorstehenden Bundestagswahl. Lindner, dessen Partei in den Umfragen erhebliche Rückgänge verzeichnete, nutzt BTC möglicherweise als strategischen Schwerpunkt, um wieder politische Zugkraft zu erlangen, und zieht Parallelen zur erfolgreichen Pro-Bitcoin-Rhetorik des gewählten Präsidenten Trump.
Allerdings waren nicht alle Reaktionen positiv. Furkan Yildirim, ein bekannter deutscher Kryptoexperte, ausgedrückt Skepsis zu X: „Der Mann hatte fast 4 Jahre als Finanzminister Zeit, um die nötigen Debatten zu führen, und jetzt, wo es brennt, merkt er?“ Bitcoin braucht keine Politiker. Politiker brauchen Bitcoin.“
Zum Zeitpunkt der Drucklegung wurde BTC bei 106.965 $ gehandelt.
Ausgewähltes Bild aus dem Diagramm des Bundesfinanzministeriums von TradingView.com